Assistierte Ausbildung (AsA)

Als in den 1980er Jahren das Programm zur Benachteiligtenförderung eingerichtet wurde, legte man den Schwerpunkt auf die Unterstützung der Zielgruppe. Zur Vorbereitung auf eine berufliche Ausbildung wurden für sie spezielle Orientierungs- und Fördermaßnahmen konzipiert, ihre Deutschkenntnisse wurden gezielt verbessert und sie erhielten sozialpädagogische Unterstützung. Aufgrund der damals noch mangelnden Ausbildungsplätze wurden außerbetriebliche Ausbildungen angeboten, die heute als BaE (Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen) bekannt sind. Der Ausbildungsvertrag wird zwischen dem jungen Menschen und dem Träger geschlossen. Auszubildende erhalten gesondert Stütz- und Förderunterricht, bei privaten Problemen ist zusätzlich ein Sozialpädagoge für sie zuständig. Berufliche Fertigkeiten vermittelt ein Ausbilder in einer Übungswerkstatt. Die reale praktische Erfahrung erhalten sie allerdings lediglich in betrieblichen Phasen, wo sie in einem Unternehmen den beruflichen Alltag kennenlernen. Das Ziel ist der Übergang in eine betriebliche Ausbildung, dies gelingt jedoch oftmals nicht.

Heutzutage besteht das Ziel zunehmend darin, dass Unternehmen wieder die Verantwortung für die Ausbildung übernehmen. Hierbei wird ihnen Unterstützung durch einen Träger der beruflichen Bildung angeboten. Dieser ist somit Dienstleister sowohl für den jungen Menschen als auch für den potentiellen Ausbildungsbetrieb. In einer ersten Phase werden die Jugendlichen über die Arbeitsagentur/das Jobcenter dem Bildungsträger zugewiesen, der ihre Kompetenzen und schulischen Voraussetzungen erfasst sowie mögliche private Probleme erkennt, die einen Abbruch herbeiführen könnten. Sie erhalten ein Bewerbungstraining, indem die entsprechenden Unterlagen optimiert und individuelle Strategien bezüglich der Ausbildungplatzakquise erarbeitet werden. Schulische Defizite werden aufgearbeitet und realistische Ausbildungsmöglichkeiten aufgezeigt. In betrieblichen Erprobungen können die jungen Menschen den Arbeitsalltag kennenlernen.

Parallel dazu werden mögliche Ausbildungsunternehmen akquiriert. Diese erhalten Beratung und Information hinsichtlich spezifischer Zielgruppen, Unterstützung bei der Auswahl von potentiellen Bewerbern und können durch betriebliche Erprobungen einen geeigneten Auszubildenden finden.

Nach Abschluss eines Ausbildungsvertrags zwischen dem jungen Menschen und dem Ausbildungsbetrieb steht der Träger beiden weiterhin mit einem Ausbildungscoach zur Verfügung. Er hilft den Auszubildenden bei schulischen Schwierigkeiten durch ein Angebot an Stütz- und Förderunterricht und steht als Ansprechpartner bei privaten Problemen oder Schwierigkeiten in der Ausbildung zur Verfügung. Den Ausbildungsbetrieb berät er im Falle von Konflikten mit dem Auszubildenden und zeigt Fördermöglichkeiten auf, wenn das Ausbildungsziel gefährdet ist.